Tagebuch A-Wurf

- Kleine Geschwisterbären für die Sternchen -

Von vielen mit Spannung erwartet startet es heute: das Tagebuch unserer Welpenplanung für 2019. Aber zunächst möchte ich ein paar Worte zu den "Begrifflichkeiten" sagen. Diejenigen, die unseren Weg schon länger verfolgen, wissen es: die erste Trächtigkeit von Birla endete leider mit einem Abort. Wenn eine Trächtigkeit aber keine lebendigen Welpen hervorbringt, zählt sie für die Zuchtverbände im Sinne der Wurfdokumentation nicht mit. Daher kommt es, dass der nun geplante "zweite" Wurf trotzdem der A-Wurf sein wird. Rein emotional fühlt sich das falsch an, denn es gab ja bereits Welpen, ich habe sie gesehen, sie waren wunderschön und perfekte kleine Hunde - aber eben leider nicht lebensfähig. Da ich den kurzen aber intensiven Weg dieser kleinen Lebewesen aber nicht einfach aus Kopf und Herz löschen kann und möchte, bleibt das Tagebuch als "Sternchentagebuch" weiterhin auf meiner Seite.

Wenn ich von nun an vom A-Wurf spreche, meine ich damit aber den in diesem Jahr erwarteten.

Und nun - viel Freude beim mitlesen, mitfiebern, mitfreuen, es geht los, der Weg zum Wurf beginnt. 

01.03.2019 - Birla ist läufig!


In den letzten Tagen hab ich immer mal wieder einen nachdenklichen Seitenblick auf Birla geworfen. Hm. Ich hatte den Beginn der erwarteten Läufigkeit auf Mitte/Ende März geschätzt. Aber seit Kurzem fiel mir auf, dass sie ungewöhnlich oft "quengelig" war und vor allem immer wieder ihre Decke durchgewühlt und hin und her geschoben hat - bei Birla eigentlich ein untrügliches Zeichen, dass sich hormonell etwas tut. Komischerweise erwischte mich das Tröpfchen Blut auf dem Parkett heute morgen trotzdem gefühlt unvorbereitet. Also kontrollierte ich den Stand der Dinge direkt "am Hund". Kein Zweifel, dunkelrotes Blut, Gewebe ödematös, jawoll, das Birlabutzelchen ist definitiv läufig. Wie aufregend! Es geht endlich los, ich bin guten Mutes und freue mich sehr. Daher widmete ich mich auch begeistert der ersten Aufgabe: die bereits fest zugesagten zukünftigen Welpeneltern informieren. In unserer WhatsApp Gruppe löste die gute Nachricht große Freude und Aufregung aus.

Als nächstes befasste ich mich mit der Dokumentation in meinem Zuchtbuch. Datum des Läufigkeitsbeginns, Zustand und Gewicht von Birla (übrigens 51,2kg), grobe Schätzung der wichtigen Daten für die kommenden Wochen, und und und. Dann folgte das Telefonat mit den Besitzern von unserem auserwählten Deckrüden. Auch dort sind Vorfreude und Aufregung bereits groß und wir planten schonmal grob die vorraussichtlichen Dates. Den werdenden Vater stelle ich euch vor, sobald es einen erfolgreichen Deckakt gab.

Also ihr Lieben, es wird wieder spannend.


PS: Welpeninteressenten dürfen mich gerne auch weiterhin kontaktieren. Kennenlernbesuche, sowie Zu- oder Absagen werde ich aber erst wieder durchführen, wenn ein hoffentlich gesunder Wurf auf der Welt ist und ich weiß, ob und wenn ja wieviele Welpen noch zu vergeben sind. 

02.03.2019 - 2. Läufigkeitstag


Da sind wir also nun, von einem Tag auf den anderen wird aus "normalem Alltag" plötzlich "konkrete Wurfvorbereitung". Birla bekommt nun Folsäure, um einer Unterversorung vorzubeugen, die während einer Trächtigkeit zu Fehlbildungen bei den Föten führen kann. Substituiert man die Folsäure bereits vor Eintreten einer Trächtigkeit, ist diese Gefahr effektiv aus der Welt geschafft und da alle Bedingungen optimal sein sollen, ergreifen wir selbstverständlich diese Vorsichtsmaßnahme. 

Da Birlas Appetit wie meistens zu Beginn der Läufigkeit sehr gut ist, hat sie heute morgen mit Begeisterung ihren Napf leer geputzt (was sie bei Weitem nicht immer tut). Mich freut's, zumal Birla sehr schlank ist (was sie natürlich bleiben soll).

Ansonsten ist sie nun noch mehr als schon die letzten Tage sehr quengelig. Sie fiepst und jammert und mag es gar nicht, wenn das Rudel nicht komplett ist. Als mein Mann und unser mittlerer Sohn eben weg gefahren sind, wurde sie ganz unruhig und hat hinter ihnen her gejault - das macht sie sonst nie. Nun hat sie sich ins Esszimmer verzogen und tut sich ein bisschen leid. Wir werden aber gleich eine große Runde drehen, das hebt ihre Laune zuverlässig fast immer. 

Da ich während der Trächtigkeit möglichst wenig in Birlas Körper eingreifen will, werde ich ausserdem heute oder morgen eine Kotprobe auf Wurmbefall kontrollieren und ggf. entwurmen. Da die letzte Wurmkur aber erst einige Wochen her ist, gehe ich davon aus, dass wir aktuell keine benötigen werden. 

Und nun starten wir in ein schönes Wochenende mit ganz viel Vorfreude. Allen Lesern wünschen wir ebenfalls ein entspanntes, gut gelauntes Wochenende.

04.03.2019 - 4. Läufigkeitstag


Tag vier der Läufigkeit und alles läuft, wie gewohnt. Birla ist ein bisschen "traurig" und sehr anhänglich. Sie frißt gut und will oft raus.  Der Frühling kündigt sich mit deutlichem Fellwechsel an, Birla verliert zur Zeit ordentlich Bärenpelz. Am Ende dieser Woche steht der erste Progesterontest an, um Aussagen zum Zyklusstand und dementsprechend zum vorrausichtlich optimalen Deckzeitpunkt zu treffen. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf die anstehenden Dates, mal sehen wie die beiden Hunde auf einander reagieren, jetzt wo es ernst wird (sie kennen sich bereits aus mehreren "harmlosen" Begegnungen und waren sich immer sehr sympathisch).

In den nächsten Tagen werde ich schonmal den Papierkram vorbereiten. Deckvertrag, Deckmeldung, etc. Es soll schliesslich alles seine Richtigkeit haben und lückenlos dokumentiert sein.

07.03.2019 - 7. Läufigkeitstag


Inzwischen sind wir an Tag 7 der Läufigkeit angekommen. Birla geht es gut, sie ist nicht mehr so traurig wie zu Anfang, aber nach wie vor seeehr anhänglich und schmusig. Sie zeigt immernoch einen guten Appetit, so dass auch das Verabreichen der Folsäuretabletten und der homöopathischen Mittel, die die Hündin und ihren Körper auf den Deckakt einstellen sollen, problemlos möglich ist. Birla sitzt oft und lange im Garten und beobachtet die Gegend - vermutlich hält sie schonmal Ausschau nach einem holden vierbeinigen Jüngling. ;) Der Auserwählte lebt zwar nicht in Sichtweite, sondern fast 200km weit weg, aber auch er wird von Frauchen schonmal mental auf die anstehenden Dates vorbereitet. Und da seine bereits vor ca sechs Wochen erlangte Zuchttauglichkeit inzwischen endlich auch schwarz

auf weiß vorliegt (der Verband hatte vergessen, sie raus zu schicken) und zusätzlich sein DNA "Fingerprint" beim Zuchtverband hinterlegt ist, können wir stolz behaupten, dass die Deck-Anforderungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen sind. Alle Infos zu unserem Mister Secret enthüllen wir nach dem Deckakt. Dieser soll vermutlich in etwa Anfang kommender Woche stattfinden. Über den genauen Zeitpunkt entscheiden wir, nachdem wir anhand Birlas Progesteronwerten die fruchtbaren Tage bestimmt haben. Die Dinge nehmen also ihren Lauf und ich bin positiv aufgeregt und freue mich sehr auf die kommende Zeit. Die manchmal schweren Zeiten der Sorge und Ungewissheit gehören immer auch dazu, wenn man einen Wurf auf die Welt bringen möchte, aber zum jetzigen Zeitpunkt bin ich voller Zuversicht und überzeugt: alles wird gutgehen und es wird wunderbar. 

Orkanwarnung vom Wetterdienst - und stürmische Bärenliebe!


Ich freue mich ganz besonders, diese tolle Verpaarung bekannt zu geben:

Birla Germanin von der Saaleaue


HD frei

ED frei

Augenscreening obB

DNA Profil liegt vor


Babychampion

Jüngstenchampion

Jugendchampion


&

Garon von der Underbergsheide


HD frei

ED frei

Augenscreening obB

DNA Profil liegt vor




Champion

10.03.2019 - 10. Läufigkeitstag


Jaaaa, da guckt ihr, was? Drei Tage habt ihr nichts von uns gehört und dann, zack, melden wir uns mit einem solchen Hammer: Birla hatte ein erfolgreiches Date und der geheimnisvolle Bärenmann ist enthüllt. Aber von vorne.

Am Freitag haben wir im Labor den ersten Progesteronwert bestimmt. Dieser zeigte, dass der Anstieg bereits begonnen hatte, aber noch niedrig war. Aufgrund meiner Erfahrungen mit Birlas bisherigen Läufigkeiten und den Beobachtungen, die ich aktuell machte (Veränderung der Blutung, beginnende Stehbereitschaft, etc.), fassten wir         schonmal grob den heutigen Sonntag als "Tag X" ins Auge. Zur Sicherheit nahm ich aber, bevor wir losfuhren, nochmal

einen ganz aktuellen Wert. Und siehe da, fast verdreifacht. Damit konnte ich also auch "ganz wissenschaftlich" eine Aussage treffen: LH-Peak liegt hinter ihr, Eisprünge sollten heute oder morgen stattfinden. In Kombination mit dem Wissen, dass die Eizellen ca. 24 Stunden nach Eisprung befruchtbar und die Spermien des Rüden 5-7 Tage befruchtungsfähig sind, haben wir daher heute und Dienstag als optimale Decktage ausgewählt. Also, Papiere und Dokumente eingepackt, das Birlabutzelchen geschnappt, bei Garons Besitzerin Petra unser ungefähre Ankunftszeit angekündigt und los ging's Richtung Ruhrgebiet. Während Petra also freudig aufgeregt unsere Ankunft erwartete, meinte es Petrus nicht so gut mit uns: Dank Starkregen und heftigen Windboen war das Fahren anstrengend und langwierig und wir

waren froh, als wir wohlbehalten und sicher ankamen. Nachdem ich erst kurz allein Hallo gesagt hatte und wir uns kurz besprochen hatten, durften sich Birla und Garon im sicher eingezäunten Garten begrüßen - und diese Möglichkeiten nahmen die beiden gerne (und wie gesagt stürmisch) wahr. Es knisterte von Anfang an. Sie gingen freundlich auf einander zu, rannten, sprangen, "tanzten". Garon, für den es heute das erste Mal sein würde, dass es mit einer Hündin "ernst" wird, war zunächst etwas ungestüm und unbeholfen.

Er versuchte mehrmals sein Glück, ließ sich aber zunächst verunsichern, wenn Birla zappelte, oder er erwischte einfach nicht den rechten Winkel. Beide Hunden schienen aber davon zu profitieren, dass wir entspannt und ermutigend in der Nähe blieben. Und schliesslich klappte es. Garon stieg auf, Birla stand, und relativ schnell war klar, dass es diesmal gut aussah. Nach einem lehrbuchmäßigen Deckakt schien Garon zunächst etwas verwirrt durch das beginnende Hängen, ließ sich aber entspannt beim "Umsteigen" helfen und stand dann, von Petra unterstützt, ruhig. Auch Birla wurde zunächst etwas nervös, ließ sich aber ebenfalls gut von mir beruhigen und halten. Nach gut 15min lösten sich die Beiden schliesslich voneinander. Nachdem beide kurz ein wenig Körperpflege betrieben hatten, verbrachten sie entspannt und freundlich weiter gemeinsam Zeit, schnüffelnd und locker plänkelnd im Garten. Unterm Strich also ein toller, erfolgversprechender Deckakt ohne jeden Druck oder Zwang. Wir waren happy - Zeit zum Anstoßen! 

Anschließend erledigten wir noch den anfallenden Papierkram, rubbelten die matschig-nassen, zufriedenen Hunde trocken und quatschen noch ein bisschen, bevor Birla und ich uns schliesslich wieder auf den Heimweg machten. Auf diesem hörte und sah ich übrigens nichts von Birla. Während sie auf dem Hinweg eher unruhig gewesen war und oft aufstand oder saß, verbrachte sie den gesamten Rückweg tief und fest schlafend. Anstrengend, so ein stürmisches Bärendate. Dementsprechend habe ich dann auch weiterhin einen sehr entspannten Hund um mich gehabt: Birla hat quasi den kompletten restlichen Tag verschlafen. 

Und Apropos schlafen: das werde ich nun auch endlich tun. Es war ein langes und sehr aufregendes Wochenende, vollgepackt mit Aufgaben, Aktionen, Gedanken und Terminen. Ich freue mich sehr darüber, wie toll heute alles gelaufen ist und schlafe sicher mit einem Lächeln ein.

Morgen bekommt ihr noch einen detaillierten Eintrag zu unserem hoffentlich werdenden Bärenpapa: Fotos, Infos, Auszeichnungen, Befunde, und und und. 

Gute Nacht!

Meine Damen und Herren, we proudly present:

~ The Bärenpapa ~

Garon von der Underbergsheide


- geboren am 18.03.2017

- zur Zeit 77cm Stockmaß, gut 60kg Gewicht (mit knapp

zwei Jahren ja noch ein schlaksiger Jungspund, da kommt

noch einiges..)

- HD frei

- ED frei

- Großes Augenscreening: keine Auffälligkeiten

- Herzultraschall: keine Auffälligkeiten

- Ahnentafel vorhanden

- Zuchtzulassung erhalten am 03.02.2019

- Mitglied im Zuchtverband IHV

- DNA Fingerprint beim IHV hinterlegt

- DNA Analyse vorhanden (Ergebnis: keine Fremdrassen-

einkreuzung, beteiligte Rassen: Bernhardiner, weißer Hirtenhund (Kuvasz/Podhalanski) und Leonberger

Erhaltene Auszeichnungen


29.04.2018: Windrose Champion Dog

29.04.2018: Frühjahrssieger

27.01.2019: Neujahrssieger

27.01.2019: Welt-Sieger

27.01.2019: 2. Platz Best of Show Großhundrassen

03.02.2019: Bundessieger Eurocup

03.02.2019: Niedersachsensieger

Das also ist er, Garon, der (hoffentlich) werdende Papa unserer diesjähriger Bärenkinder. Neben den "nüchternen" Zahlen macht ihn aber natürlich noch viel mehr aus. So ist er ein absolut ruhiger und entspannter Rassevertreter, der sich sehr verträglich mit Artgenossen zeigt. Er lebt mit einer Hovawartmischlingshündin und drei Katzen zusammen und liebt es, mit Frauchen und den anderen Vierbeinern auf dem Sofa zu kuscheln.

Birla und Garon kennen sich bereits seit fast 2 Jahren. Bei unserem Bärentreffen 2017 trafen sie sich erstmals auf unserem Hof, als Birla zehn Monate alt war und Garon zarte vier Monate. Sympathisch waren sich Mensch und Tier von Anfang an, aber es hätte wohl keiner von uns geahnt, wohin das mal führen würde..

Viele von euch kennen sicher die Rubrik unter "Meine Hündin", in der ich Birlas Charaktereigenschaften bewertet und beschrieben habe (hier). Ich habe nun auch Petra gebeten, die dort aufgeführten Punkte für Garon zu bewerten. Hier seht ihr Petras "Benotung", sowie ihre Beschreibungen dazu.


1 = kaum, 10 = sehr stark


Wachsamkeit : 8

Besonders in der Dämmerung. Wenn Personen am Zaun vorbeigehen, die er nicht kennt und andere Hunde (außer Tiffy) dann bellt er und rennt am Zaun hin und her..


Jagdtrieb:  (6) 

Beim Mäuse buddeln ist er nicht mehr abrufbar. Ansonsten ist er nur optisch orientiert:,Katze, Kaninchen, Eichhörnchen die vor ihm den Weg kreuzen werden gejagt. Und Inka hat ausgeprägten Jagdtrieb. Wenn ich nicht aufgepasst habe und Inka plötzlich ein Reh in der Nase hat und losspringt, dann rennt Garon hinterher und hat null Ahnung, worum es geht. 


Gehorsam: 7

Na ja, eben so eher Bärenhund-typisch. Mit gewisser zeitlicher Verzögerung. No "will to please".


Gelehrigkeit: 5

Grundkommandos klappen so halbwegs, eben nur langsam. Aber er ist immerhin so gut, dass er dieses Jahr in den Kurs zur Begleithundeprüfung geht und das sicher auch bestehen wird. Was für Gelehrigkeit schwierig ist: er ist kaum mit Leckerlies zu bestechen. Ich muss fürs Training schon Stücke frischen Pansen oder frisches Putengeschnetzeltes mitnehmen zur Motivation. 


Kinderlieb: 9???

Da ich keine Kinder habe, hat er seltener Kontakt. Er ist sehr vorsichtig aber auch neugierig und hat zu Weihnachten prima mit meinem 9 Jahre alten Patenkind, beide auf allen Vieren laufend, gespielt.  


Dominanz gg Artgenossen: 5

Ja, aber nur durch Körpersprache (hey, ich bin hier der König), ohne andere Hunde anzugehen. Also eher ausgeprägtes Selbstbewusstsein, so dass andere Hunde seinen sozialen Status einfach akzeptieren. Selbst intakte Rüden, die ihn anbrummen, da macht er sich groß mit hoch erhobener Rute und schaut an dem anderen Hund bewusst vorbei und geht einfach weiter. 


Dominanz gg Menschen: 0

Ich denke aber, wenn mich jemand körperlich angreifen würde, dann bräuchte der schon danach ein Krankenhaus..


Spieltrieb: 0

Überhaupt nicht. Ball ist egal, Stöckchen ist egal, Schnüffelteppich ist egal, Intelligenzspiele (Wir spielen schon mal das 3-Hütchen-Spiel) alles ist doof und er macht nicht mit - anders als Inka 


Futtergier: 2

Leckerlies sind unattraktiv, Inka und Garon tauschen beim Fressen zwischendurch mal ganz entspannt die Näpfe und ich kann ihm ohne Probleme einen frischen Fleischknochen aus dem Maul nehmen. Nur wenn Inka den Fleischknochen, den er gerade von mir bekommen hat, haben will, dann wird er stinkig, zieht sich aber mit seinem Knochen knurrend zurück, um einen offenen Konfikt zu vermeiden. 


Aktivität/Sportlichkeit: 2

Sportlichkeit - außer Schwimmen - für ihn ganz klar: nein Danke. Er ist eher das gechillte Bärchen. Längere Spaziergänge schon, aber längere Strecke rennen, galoppieren, das ist nix für ihn, außer Toben und Fangen spielen mit anderen Hunden, aber Laufhundrassen haben da deutlich mehr Kondition und sind zudem wendiger. Und dann hat er keine Lust mehr. 


Sturheit: 4

Manchmal will er nicht, und dann will er eben nicht, klappt die Ohren auf Durchzug. Aber er ist ja auch noch in der Pubertät 


Wasserliebe ganz eindeutig eine 10

Immer und bei jeder Temperatur, auch bei Minusgraden. 


Gesundheit: 10

Bis jetzt ein top gesunder Bärenhund. 


Misstrauen/Reserviertheit: 3.

Wenn er mit Inka zusammen ist, 0. Da darf ihn jeder sofort ausgiebig knuddeln. Aber wenn er alleine mit mir ist, denkt er, er muss für Inka mit aufpassen und ist dann erst mal etwas zurückhaltend.


Ängstlichkeit: 1

Er ist sehr selbstbewusst. Bei Gewitter findet er es schön, wenn er sich dicht neben mich kuscheln kann. Feuerwerk ist aber völlig egal.


Aggression: 0

Mit der Einschränkung, das hatten wir Gott sei dank bis jetzt noch nicht, aber ich gehe davon aus, dass er mich aggressiv verteidigen würde, wenn mich jemand angreift . 


Sabbern: 2. ganz wenig, wenn er eine läufige Hündin in der Nase hat oder es fürs Pfote geben gekochten Schinken gibt (unser Sonntags-Frühstücksritual.)

Soooo, das war viel, zugegeben, aber Garon ist halt ein vielseitiger Bär, über den es eine Menge zu erzählen gibt. Und ich muss sagen, ich vermisse oft Infos zu den Elterntieren, wenn ein Wurf unterwegs ist. Das dürfte euch nun in diesem Fall nicht so gehen.. ;) Und gerade die Welpeninteressenten können sich sicher ein bisschen die Wartezeit vertreiben und die Vorfreude steigern, indem sie in den Infos zu Mama und Papa stöbern und sich vorstellen, wie die kleinen Bärenkindern wohl werden..

Zum Abschluss noch ein paar der schönsten Schnappschüsse von unserem Traumtyp.

12.03.2019: Nun heisst es Warten..


..und hoffen, dass wir in ca. vier Wochen eine intakte Trächtigkeit bestätigen können. Denn heute fand das zweite Date zwischen Birla und Garon statt. Heute vormittag habe ich erneut den Progesteronwert kontrolliert, um genau sagen zu können, an welchem Zyklusstand wir uns befinden. Der Wert hat sich seit Sonntag verdreifacht und sagt somit: perfektes Timing! Die Eisprünge sollten gestern oder vorgestern stattgefunden haben und somit haben wir die richtigen Tage gewählt, was uns auch das Verhalten der Hunde bestätigt hat. Denn die wissen ohne Laborgeräte und Blutanalysen meist am Besten, wann der richtige Zeitpunkt ist. Und so haben sie heute nachmittag dort weitergemacht, wo sie Sonntag aufgehört hatten: toben, spielen, gemeinsam rennen. Einige ungestüme Versuche von Garon, bei denen er nicht so Recht den passenden Winkel fand und dann, nach ca 15min, ein erfolgreicher kompletter Deckakt inklusive gut 15min Hängen. Beide Hunde waren auch heute entspannt und umgänglich und ließen sich gut von uns beruhigen und halten. Nachdem sie sich von einander gelöst hatten, spielten sie noch ein bisschen, bevor Birla und ich uns auf den Heimweg machten. Hier zeigte sich das gewohnte Bild: zufriedener, erschöpfter Hund, der die komplette Rückfahrt verschlief und zu hause schnurstracks ins Körbchen marschierte und in den Tiefschlaf fiel.

Ansonsten hat Birla seit gestern nicht mehr so wirklich Appetit, ihr Futter hat sie heut morgen komplett stehen lassen und lediglich das eine oder andere Leckerchen genommen. Solche Phasen hat sie manchmal, grade auch in der Läufigkeit oder Trächtigkeit.

Aber, ihr kennt das: alles kann, nichts muss. Ob es geklappt hat und sich befruchtete Eizellen einnisten werden, wissen wir erst in einigen Wochen. Bis dahin wird Birla rundum verwöhnt (ja, noch mehr als sonst) und natürlich bereits wie eine werdende Mama umsorgt. Daumen drücken ihr Lieben! 

15.03.2019: 5 Tage seit erstem Deckakt


Eine turbulente Woche geht zu Ende und wir stehen unmittelbar vor dem ersten Wochenende nach dem Decken. Morgen ist eine Woche um und damit 1/9 der erhofften Trächtigkeit. ;) Birla schläft nach wie vor viel und während die ungeduldige Hoffnung in mir jubelt und denkt "bestimmt wegen all der Vorgänge, die gerade in ihrem Inneren ablaufen", quatscht zwischendurch der Zweifel dazwischen und sagt "Alles Unsinn, guck doch mal raus, Dauerregen und Sturm, kalt und eklig, da ist doch JEDER Hund müde und gelangweilt!". Aber nee, nee, ich bleibe dabei, dadrin arbeitet es auf Hochtouren! Und Birla befeuert meine Hoffnung: zum Einen hat sie gestern morgen gebrochen - vier Tage nach Deckakt und damit exakt an dem Tag, an dem sie auch in ihrer letzten Trächtigkeit brechen musste. Zudem ist sie sehr mäkelig beim Futter und total anhänglich. Und, genau wie letztes Mal haben wir auch diesmal seit heute den veränderten Ausfluß, den man als eine Art Reinigungsprozess des weiblichen Geschlechtstraktes nach dem Decken versteht. Obwohl ich das bereits so kenne, beoachte ich dies sehr genau, um nicht zu verpassen, falls sich doch Anzeichen für eine Infektion ankündigen sollten. 

Ansonsten bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als abzuwarten. Wie gesagt ist der Ultraschall zum Nachweis einer Trächtigkeit erst ca. am 28. Tag wirklich aussagekräftig. Es liegt also noch einiges an Hoffen, Freuen und Herein Intepretieren vor uns, bevor wir wirklich sicher sagen können "ja, da wachsen kleine Bärchen!". Bis dahin achten wir wie immer gut aufs Hundemädchen, sorgen dafür dass sie sich wohl fühlt und versuchen, die optimalen Bedingungen für die Entwicklung gesunder Bärenwelpen zu schaffen.

Wir wünschen allen ein schönes Wochenende und hoffen, dass Dauerregen und Sturmgebraus bald endlich weiter ziehen und einem etwas freundlicheren Wetter Platz machen. 

19.03.2019: 9 Tage seit erstem Deckakt


Nun habe ich euch lange auf den nächsten Eintrag warten lassen, was einfach dem Zeitmangel in einer fünfköpfigen Familie mit Arbeit, Haus und Hof und allem was dort kreucht und fleucht geschuldet ist. Zum Einen ist leider unsere Zwergziegenomi schwer krank geworden und leider gestern verstorben. Ausserdem ist Zwergziege Henriette tragend und spannt uns auf die Folter, wann ihr Kleines das Licht der Welt erblicken wird. Und - natürlich nimmt auch unsere andere werdende Mama, wegen der ihr hier mitlest, einiges an Zeit in Anspruch. Wie ist also der Stand der Dinge? Birla hat einige Tage echt mäkelig gefressen, und auch wenn ich das von ihr kenne, gefällt mir das immer gar nicht, wenn sie so wenig frisst. Seit gestern ist aber ihr Appetit zurück und sie frisst ihren Napf ratzekahl leer - juchu! Ansonsten ist sie sehr anhänglich und verschmust und schläft nach wie vor viel. Auf der anderen Seite ist sie aber gewohnt leicht zu begeistern, wenn es nach draussen geht. Spielen, toben, Spaziergänge machen, das liebt sie einfach. Da das Wetter es momentan meist nicht sehr gut meint, haben wir uns umso mehr über die paar Minuten Sonne gefreut, die am Wochenende aufblitzten. Birla saß auf der Terasse, und hat die wärmenden Strahlen scheinbar sehr genossen. 

Auch "medizinisch" gibt es ein paar Updates. So stand für Birla gestern die erste Herpesimpfung an. Nach gründlicher Abwägung des Für und Wider habe ich mich dafür entschieden, die Gefahr einer Herpesinfektion für den Wurf abzufangen, indem ich Birla mit dem speziell für diesen Zweck entwickelten und zugelassenen Impfstoff impfe. Diese Impfung muss im Laufe der Trächtigkeit zweimal erfolgen, das zweite Mal steht ca. zehn Tage vor Geburtstermin an.


Für den nächsten Punkt muss ich etwas weiter ausholen und es wird etwas "theoretisch". Birlas erste Trächtigkeit endete ja leider in einem Abort knapp drei Wochen vor Geburtstermin, obwohl es den Welpen gut ging. Die Geburt war aus irgendwelchen Gründen einfach viel zu früh los gegangen. Da ich im Nachhinein so ziemlich alles an Tests, was möglich war, habe durchführen lassen und ausnahmslos alle Ergebnisse lauteten: ohne besonderen Befund, steht nun lediglich noch eine eventuelle Gelbkörperschwäche als mögliche Ursache im Raum (abgesehen von dem unbefriedigenden, aber durchaus möglichen Grund namens "ist halt einfach passiert"). Der sogenannte Gelbkörper (corpus luteum) ist ein Funktionsgebilde auf dem Eierstock und bildet das Hormon Progesteron. Progesteron nennt man auch das "schwangerschaftserhaltende Hormon", denn sein Anstieg ist Vorraussetzung dafür, dass der Körper die Schwangerschaft weiterführt. Physiologischerweise findet um den Geburtszeitpunkt ein plötzlicher Abfall des Progesteronwertes statt, was im Körper eine Kaskade in Gang setzt, die schliesslich in der Produktion von Wehen und somit der Geburt der Welpen endet. Fällt der Progesteronspiegel schon vor dem Erreichen des Geburtstermins unter einen kritischen Wert, reagiert der Körper trotzdem mit den entsprechenden Funktionen und stößt die Welpen ab, selbst wenn diese noch nicht fertig entwickelt sind. Und das könnte in Birlas erster Trächtigkeit stattgefunden haben. Nun möchten wir aber natürlich nicht in Sorge einfach nur warten und hoffen, dass es diesmal nicht passiert. Glücklicherweise gibt es die Möglichkeit, den Progesteronspiegel zu überwachen, und wenn nötig Progesteron zu substituieren (zuzuführen), um einen Abfall aufzufangen und die Trächtigkeit bis zum errechneten Termin aufrecht zu erhalten. Konkret bedeutet dies, dass ab dem 8.-10. Tag der Trächtigkeit einmal wöchentlich der Progesteronspiegel kontrolliert werden sollte. Falls der Wert unter 10ng/ml sinkt, muss häufiger kontrolliert werden. Ab einem Wert von ca 5ng/ml sollte substituiert werden. Zur Aufrechterhaltung der Trächtigkeit ist ein Wert über 2ng/ml notwendig. 

Gestern habe ich also den ersten Kontrollwert genommen. Und? Alles perfekt. Das Ergebnis lautete >20ng/ml und somit ein wunderbar hoher Wert, der zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Grund zur Sorge gibt. Drückt die Daumen, dasss das so bleibt. Nächsten Montag steht die zweite Kontrolle an und so wird es wöchentlich weiter geführt, sofern kein Wert Grund zu handeln gibt. 

So. Das war es für heute erstmal von uns. Ich hoffe, der kleine Exkurs in die Endokrinologie der Fortpflanzung war verständlich und nicht zu lang - oder zu kurz ;)

Viele Grüße an alle Leser und Mitfieberer und bis bald.

Die befruchteten Eizellen halten sich 7-9 Tage im Eileiter auf und machen dort durch Zellteilung die Veränderung vom Zweizeller (4. Tag nach Empfängnis = post conceptionem (p.c.)) zum Achtzeller (6.Tag p.c.), dann zum Vielzeller (7.Tag p.c.) und schliesslich zur Blastozyste (8.-9.Tag p.c.) durch. Die so entstandenen Blastozysten wandern nun durch Kontraktionen der glatten Muskulatur der Eileiter in die Gebärmutter. Von nun an (also etwa ab Tag 10 p.c.) spricht man von Embryos. Diese bewegen sich zunächst noch frei in der Gebärmutter, das heisst ohne Kontakt zur Gebärmutterwand. Die Einnistung findet erst ca. zwei Wochen nach der Empfängnis statt - wir stehen also kurz davor. Oft wird diese Phase von Übelkeit der Hündin begleitet, ich warte also gespannt, was die nächsten drei bis vier Tage so bringen werden - ich halte euch auf dem Laufenden!

Auf dem Foto seht ihr übrigens eine sehnsüchtig wartende Birla, die sehr enttäuscht war, dass sie "in ihrem Zustand" nicht mit mir auf Joggingrunde durfte.. 

21.03.2019: 11 Tage seit erstem Deckakt


Hallihallo zusammen! Da sind wir wieder mit einem neuen Tagebucheintrag zur hoffentlich werdenden Hundemama. :) Birlas Appetit ist nach wie vor ganz gut. Sie lässt zwar durchaus hin und wieder einen Rest im Napf, frißt aber den Großteil auf und kommt tatsächlich hin und wieder zu mir und bettelt nach Leckerchen. Das tut sie sonst, ungelogen, nie! Auch die anderen Anzeichen sind immernoch unverändert. Sie schläft viel und tief und ist sehr anhänglich, sucht merkbar Körperkontakt. Auf Spaziergängen fällt mir auf, dass sie deutlich öfter pillern muss als sonst. Grinsend sammel ich Hinweise, bin guten Mutes und ziemlich sicher dass es geklappt hat, weiß aber eben nach wie vor genauso wenig wie ihr, ob ich damit richtig liege. Und es sind immernoch ca. zwei Wochen, bis wir einen aussagekräftigen Ultraschall machen können.. Um uns die Wartezeit zu überbrücken, ist es langsam an der Zeit, mit der Beschreibung der Vorgänge zu beginnen, die im Inneren einer trächtigen Hündin von sich gehen:

25.03.2019: 15 Tage seit erstem Deckakt


Das Wochenende liegt hinter uns - und das bedeutet zweierlei: Zum Einen sind nun seit dem Deckakt zwei volle Wochen vergangen und zum Anderen ist heute Montag und somit "Progesteron-Kontrolltag".

Was den zweiten Punkt betrifft, sind die Infos nach den ausführlichen Ausführungen vom letzten Post heute kurz und knapp: Progesteron auch heute wieder >20ng und somit alles tiptop.

Abb.: 

Neonatalogie beim Hund,

Axel Wehrend

Zu Punkt eins stehen heute wieder die aktuellen Infos aus der Rubrik "was passiert im Hundekörper" an: die Blastozyste ist von einer Schicht umgeben, der sogenannten Zona pellucida. Am 13.-15. Tag nach der Befruchtung schlüpft die Blastozyste aus dieser Schicht und ermöglicht so das weitere Größenwachstum, sowie die Kontaktaufnahme des Embryos mit den Strukturen der mütterlichen Gebärmutter - die Implantation (Einnistung) der Embryonen beginnt. Die Einnnistung umfasst das Vorkontakt-, Appositions- und Adhäsionsstadium. Haben die Embryonen diese Phasen durchlaufen, ist eine so feste Verbindung zwischen ihnen und den mütterlichen Strukturen entstanden, dass diese nicht mehr ohne Schäden trennbar ist. Nun entstehen im Rahmen der weiteren Embryonalentwicklung die drei Keimblätter, aus denen sich wiederum die Organanlagen entwickeln. Das Neuralrohr als Vorläufer von Gehirn und Rückenmark, sowie die Urwirbel entstehen (Tag 16 p.c.).

Diese Prozesse ca. zwei Wochen nach Befruchtung gehen oft mit Übelkeit einher. Birla hat zwar die letzten Tage nicht gebrochen, aber durchaus etwas mäkelig gefressen und sucht sehr stark meine Nähe. Des Weiteren hat sich der Ausfluß verändert und ist nun weiß glänzend, was als gutes Zeichen gewertet werden kann. Aber, ihr wisst es ja: nach wie vor können wir Birla nicht mit Sicherheit entlocken, ob sie ein süßes Geheimnis in sich trägt. Ich muss also genau wie ihr meine Neugier und Ungeduld noch etwas zügeln und der Natur ihren Lauf lassen - die weiß schon, was

sie tut. 

Und die Wartezeit verbringen wir weiterhin mit vielen Streicheleinheiten, Spielen im Garten, extra Leckerchen,

schönen Spaziergängen und viel Schlaf (zumindest Birla, mit drei kleinen Kindern hat Schlaf für mich ja eher Seltenheitswert - aber wer weiß, vielleicht wird sie das ja auch bald kennenlernen..).

Wir halten euch auf dem Laufenden!

28.03.2019: 18 Tage seit erstem Deckakt


Wieder sind wir ein paar Tage weiter und wieder gibt es nur Gutes zu berichten - naja gut, Birla sieht das momentan vielleicht nicht ganz so, denn die lehrbuchmäßige Übelkeit und das Erbrechen, worunter sie seit gestern leidet, sind zwar ein sehr gutes Zeichen bzgl. der Frage "ist sie oder ist sie nicht..?!", aber für Birla natürlich nicht so schön. Sie ist aber trotzdem gut drauf, aktiv und immer für einen Spaziergang oder eine Spieleinheit zu begeistern. Wenn wir im Haus sind, schläft sie allerdings viel und tief, meistens in ihrer bekannten Lieblingsstellung: genüsslich auf den Rücken gedreht. Ihr Appetit ist zur Zeit nicht gut, aber das ist ja bei Übelkeit und Erbrechen kein Wunder. Sie schmatzt oft und frißt draussen Gras, hat ihr Frühstück unberührt stehen gelassen, aber sich immerhin von einer handvoll selbstgebackenen Leckerchen überzeugen lassen. 

So starten wir nun also in den heutigen Tag und fiebern gespannt dem ersten Ultraschall entgegen - ca Ende nächster Woche wissen wir mehr. 

02.04.2019: 23 Tage seit erstem Deckakt


Ich habe euch eine Weile auf den nächsten Eintrag warten lassen, es war einfach sehr viel los und die Tage so voll und lang, dass ich nicht zum Schreiben gekommen bin. Aber manchmal muss man ja etwas länger warten, um dann mit besonders guten Nachrichten belohnt zu werden...


*Trommelwirbel*      

Wir erwarten Bärchen! Birlas Geheimnis ist gelüftet, der Ultraschall war positiv!!!


Juhuuuu und jippiejajeh, ich freu mich so. Drei Wochen lang habe ich es vermutet, war eigentlich fast sicher, aber wirklich sicher sein kann man durch reine Beobachtung der Hündin einfach nie. Es gibt Hündinnen, die selbst erfahrene Züchter eine ganze vermeintliche Trächtigkeit lang glauben lassen, sie seien tragend - und dann kommen und kommen einfach keine Welpen, es war eine Scheinträchtigkeit und die Hoffnung umsonst. Das können wir nun definitiv ausschliessen. Aufgrund des sehr frühen Zeitpunktes des Ultraschalls (das kommt davon, wenn man selber Tierärztin mit Zugriff auf Ultraschall ist - und dazu so ungeduldig dem Befund entgegenfiebert), war natürlich noch nicht mehr zu sehen als die angelegten Fruchthöhlen und teilweise erste Anlagen des jeweiligen Bewohners, aber genau so sollte es zu dem Zeitpunkt aussehen. Also, bisher entwickelt sich alles genau so, wie es sollte.

Inzwischen sollten alle Embryonen ihren festen Platz in der Gebärmutter erreicht und sich eingenistet haben.

Um den 20. Tag p.c. spricht man von den sogenannten Schwanzknospenembryonen, mit Augenbläschen, Kiemenbögen (4) und prominentem Herzwulst (5). Der Kopf ist nach vorne geneigt und der Embryo ist zur klassischen Fötalstellung "eingerollt".

Natürlich steht wie immer die Frage im Raum "Wieviele sind es denn?!" Das würde ich genau so gerne wissen, wie ihr. Der Ultraschall, zumal so früh, ist aber keine geeignete Methode zur Bestimmung der Welpenanzahl. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich also nicht viel mehr sagen als dass es definitiv mehr als einer ist. ;) Ich werde Birla erneut schallen, wenn wir so weit sind, dass im Ultraschall definitiv gesehen werden kann, ob alle Fruchthöhlen bewohnt sind und ob die Herzchen der Bewohner schlagen. 

Aber bis dahin kann ich schonmal die Überschriften meiner Einträge ändern, denn ab nun heisst es:


02.04.2019: 24. Tag der Trächtigkeit

Hach, was freue ich mich, das schreiben zu können. Soundsovielter Tag der Trächtigkeit. Endlich haben wir also Gewissheit und damit beginnt wieder ein neuer Abschnitt auf dem langen hoffnungsvollen Weg zu unseren kleinen Wesergermanen. 

Nun aber erstmal wieder ein paar Updates zur Hauptperson, der werdenden Bärenmama Birla. Sie frisst zur Zeit seeehr wenig, vor einigen Tagen wirklich so gut wie nichts, seit gestern aber immerhin wieder einen Teil ihrer Mahlzeiten. Ihr wisst, ich kenne das von ihr - und ihr wisst, ich mag es nicht. Aber was soll ich tun. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch kein erhöhter Nährstoffbedarf vorhanden und das was sie braucht, bekommt sie. Trotzdem hoffe ich, dass wir diese Phase bald überstanden haben und Birlas Appetit zurück kehrt. 

Ansonsten ist ihre Anhänglichkeit noch größer geworden, auch draussen im Garten weicht sie mir nicht von der Seite, lehnt sich an mich, sitzt auf meinen Füßen und will geschmust werden. Sehr gerne, Birlabutzelchen! :)

Achso, nochwas, klar, gestern war ja wieder Progesterontag! Und, zum Glück, alles super, Wert >20ng. Damit sind wir dann auch wieder beim "medizinischen" Teil einer Trächtigkeit und somit dabei, was im Verborgenen passiert:

Daraufhin bilden sich etwa an Tag 22. p.c. die Extremitätenknospen, aus denen im weiteren Trächtigkeitsverlauf die Vorder- und Hinterbeine entstehen werden. Die Bildung der inneren Organe beginnt und als Zeichen der Entwicklung der fötalen Zirkulation wird ein weiterer Meilenstein erreicht: des Herz beginnt zu schlagen.

Fotos: National Geographic

04.04.2019: 25. Tag der Trächtigkeit


So ein Wurf, der kommt ja nicht von heute auf morgen zur Welt. Da ist viel viel Vorarbeit, Planung und Recherche notwendig (zumindest sofern man das Ganze verantwortungsvoll betreiben möchte) und es gehört eine ganze Menge Glück, Hoffen und Warten dazu. Und wenn es dann konkret wird, die Hündin ist läufig, der perfekte Rüde ist gefunden und schliesslich kann man auf ein erfolgreiches Date zurück blicken, dann, ja dann kann man als Züchter ruhig immer schon mal die Augen offen halten, wenn man unterwegs ist, ob einem nicht etwas über den Weg läuft, was man gebrauchen kann.. Und genau das mache ich gerne und mit Begeisterung, es gehört für mich zur Vorfreude auf den Wurf dazu und ich sage damit auch ganz optimistisch "Ich bin überzeugt, dass alles klappen wird!". In diesem Sinne gibt es bei uns zu hause inzwischen auch bereits einiges, was sagt: hier werden Welpen erwartet. Zum Einen warten natürlich all die Dinge aus der letzten, erfolglosen Trächtigkeit auf ihren lang ersehnten Einsatz. Zum Anderen habe ich bereits bei dem ein oder anderen zusätzlichen Teil zugeschlagen. So warten nun bereits einige neue Spielsachen auf die Welpen. Bunte, stabile, verschiedene Dinge, die in ca zwei Monaten muntere Bärenkinder zum Entdecken anregen sollen. Ausserdem habe ich heute zufällig eine Hundekühlmatte entdeckt, die bei Körperkontakt über ein darin enthaltenes Gel Abkühlung verschafft - sollte dieser Sommer dem letzten ähneln, werden sich sowohl Mama als auch ihre Sommerwelpen sicher darüber freuen. Das Material für die Einzäunung des Außengehes ist auch bereits da, wartet aber natürlich noch darauf, aufgestellt zu werden. Das gehen wir dann an, wenn ein hoffentlich gesunder Wurf in der Wurfkiste liegt und der erste Ausflug nach draussen näher rückt (also wenn alles gut geht so in sechs bis sieben Wochen). 

Eine weitere Vorkehrung kam gestern mit der Post: eine Überwachungskamera. Diese installiere ich bereits in den nächsten Tagen, denn ich kann nicht 8-9 Wochen Trächtigkeit und nochmal die gleiche Zeit der Welpenaufzucht rund um die Uhr bei Birla sein. Mit der Kamera kann ich dann aber von unterwegs jederzeit einen Blick auf Birla werfen, um mich zu vergewissern, dass alles okay ist. Ausserdem bekomme ich eine Warnmeldung auf mein Handy, sobald ungewöhnliche Geräusche auftreten. Gerade unter dem Hintergrund der Erfahrungen vom letzten Jahr beruhigt mich das sehr. Selbstverständlich werde ich aber ab ca. eine Woche vor Geburtstermin, sowie nach der Geburt mindestens die ersten 8-10 Tage ununterbrochen bei Birla und dann den Welpen sein - die in diesem Zeitraum notwendige Überwachung kann keine Kamera leisten und ist für mich als Züchterin selbstverständlich. 

Auch futtertechnisch habe ich aufgestockt: es stehen nur drei verschiedene, hochwertige Trockenfutter für tragende Hündinnen und Welpen hier, die neben den gewohnten Frischfleischmahlzeiten die optimale Nährstoffversorgung sicherstellen werden (warum drei? Na, ihr kennt doch Mäkel-Liese Birla..).

So, ich hoffe, ich konnte euch mit meiner Vorfreude anstecken.. :) Wenn ihr jetzt sagt: "die spinnt doch", dann kann ich nur sagen: Ja, vermutlich, ein bisschen, aber im positiven Sinne, denn ich glaube nicht, dass man zuviel Herzblut investieren kann, wenn es darum geht, neuen Lebewesen beim Entstehen zu helfen und ihnen den bestmöglich Start ins Leben zu ermöglichen. Und dann gehört eben neben Sachverstand und einem kühlen Kopf auch ganz viel ehrliche, herzliche Begeisterung dazu. Und sollte es auch diesmal schief gehen, kann mir trotzdem niemand mehr die zuvor erlebten Momente der Vorfreude nehmen - wie könnten sie also umsonst sein?!

So, nun will ich aber auch heute konkret berichten, wie es zur Zeit aussieht. Birla ist müüüüüde! Sie schläft sehr viel und sehr entspannt. Ihre gewohnte Begeisterung für gemeinsame Unternehmungen aller Art ist aber ungebrochen, ich liebe die Freude in ihrem Blick und ihre begeisterten Hopser, wenn ich ihr sage, dass es los geht. Fressen tut sie im Moment auch wieder ganz gut (was daran liegen mag, dass Mademoiselle inzwischen Hühnerbrust und Rindergulasch aus dem Supermarkt, sprich in Lebensmittelqualität, bekommt. Ihre gewohnten eingefrorenen und aufgetauten BARF-Rationen können sie zur Zeit nicht Recht locken.. Aber was tut man nicht alles für das geliebte Hundemädchen, erst Recht in der speziellen Situation einer Trächtigkeit.). Birlas Anhänglichkeit ist ebenfalls unverändert und ich habe das Gefühl, wir beide geniessen die besondere Nähe und Verbundenheit zur Zeit.

Und auch wenn äusserlich noch kaum Veränderungen wahrzunehmen sind, geht im Inneren die Entwicklung natürlich permanent weiter. Die Embryonen haben um den 25. Tag in etwa die Größe einer Walnuß und die Ausdifferenzierung der Organe schreitet weiter voran. Nun beginnt auch die Ausprägung der Sinnesorgane. Bis zum 27. Tag p.c. haben sich die Ohren gebildet und auch die Augenhüllen und Tasthaare entstehen. Sogar Beine, Pfoten und Zehen kann man nun bereits erkennen, auch wenn die Zehen zur Zeit noch schwimmhäutig verbunden sind. 

Man kann sich nur schwer vorstellen, welch differenzierte Meisterleistung die Natur da vollbringt. Dementsprechend ist auch besonders diese Zeit der Entstehung aller Organanlagen sehr störanfällig. Alle potentiell schädlichen Reize müssen vor allem zu dieser Zeit von der Hündin ferngehalten werden, um die Embryonen keiner Gefahr auszusetzen. Denn wenn in diesem Zeitraum etwas "schief geht" hat das meist zur Folge, dass kein lebensfähiger, gesunder Organismus entstehen kann.

Das heisst ganz konkret: momentan bin ich ziemlich pingelig mit Birla. ;) Es kommt mir nichts in oder an den Hund, wovon ich nicht sicher bin, dass es unschädlich ist, ich achte darauf, sie moderat zu bewegen aber nicht zu überfordern, sie wird besonders ausgiebig geschmust und aufmerksam beobachtet, kurzum: sie bekommt nach bestem Wissen und Gewissen alles, was sie für ihr Wohlbefinden braucht. Und in diesem Wissen gehen wir nun frohen Mutes aufs kommende Wochenende und das Ende der vierten Trächtigkeitswoche zu. Cheerio!

08.04.2019: 29. Tag der Trächtigkeit


Hallihallo ihr lieben Mitleser, Mitfieberer, Mitfreuer. :) Wieder hat eine neue Woche begonnen, wir sind in Woche fünf von maximal neun Wochen. Eigentlich wäre somit heute auch wieder eine Progesteronmessung dran gewesen, aber es kam etwas anders. Am Freitag war Birla nämlich morgens "komisch". Sie hat gejammert, wollte raus und hat sich draussen unter Büsche verkrochen oder wollte unter dem Zaun durch. Ganz seltsam. Also, keine Frage, Hund geschnappt, ab in die Praxis, durchchecken. Allgemeinuntersuchung unauffällig, Temperatur normal, lediglich durch die Aufregung etwas Herzklopfen. Als nächstes also natürlich Progesteron messen. Erleichterung: alles super, >20ng. Also nun noch einen Blick in den Bauch werfen, Ultraschall. Und auch dort durften

wir aufatmen, denn alle Fruchthöhlen, die wir sehen konnten, waren inzwischen

bewohnt von wunderbaren kleinen Geschöpfen mit kräftigem Herzschlag. Werdende

Bärchen und alles, wie es sein sollte. Gesehen haben wir mindestens 5-6. Die genaue

Anzahl bleibt aber weiterhin ein Geheimnis, auch für uns. Aber das Wichtigste war

ja sowieso, dass wir keinen Grund zur Besorgnis finden konnten. In der Vermutung,

dass es Birla "einfach nur" fürchterlich übel war, haben wir sie seitdem unter

Ulmenrindenpulver gestellt, das schleimig aufgequollen gegen Übelkeit, Sodbrennen

und Erbrechen hilft. Seitdem frißt sie wieder etwas besser, auch wenn dieser Punkt

mich nach wie vor beschäftigt und ich das Ende der Übelkeits- und Inappetenzphase herbei sehne.

Insgesamt geht es Birla aber gut. Anhänglich und verschmust, müde, aber unter'm Strich doch fit und munter. Drücken wir die Daumen, dass das weiterhin so bleibt.

Denn darauf, dass es Mama gut geht, sind die kleinen Wunder in ihrem Inneren angewiesen, während sie eifrig wachsen und gedeihen. Die Plazentabildung ist um den 28. Tage p.c. abgeschlossen und jeder einzelne Welpe hat somit nun sein eigenes "rund-um-die-Uhr-all-inclusive-Paket", mit dem er alles bekommt, was er für seine weitere Entwicklung benötigt. Dass über diese Verbindung zum mütterlichen Organismus keinerlei schädliche Substanzen an die Welpen gelangen, unterliegt vor allem der Sorgfalt des Züchters. 

Und so haben unsere werdenden Wesergermanen wieder eine wichtige Hürde genommen: sie haben die sogenannte Embryonalperiode hinter sich gebracht. Alle wichtigen Organsysteme sind nun angelegt, die Körperform ist in ihren Grundzügen erkennbar und die Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet. Ab nun spricht man nicht mehr von Embryo, sondern von Fötus, denn mit dem 30. Tag p.c. beginnt die Fetalperiode, die sich durch die Ausdifferenzierung der Organe und das schnelle Wachstum der Welpen kennzeichnet.

Für die Hündin sollte nun darauf geachtet werden, dass anstrengende oder stressige Unternehmungen, sowie Überhitzung vermieden werden. Der steigende Proteinbedarf sollte nun langsam über eine entsprechend angepasste Fütterung sichergestellt werden. 

Soviel also dazu, wie unser Alltag derzeit aussieht. Aber währenddessen hat sich heimlich und leise ein wichtiger Meilenstein herangeschlichen, den ich selber kaum glauben kann: wir haben Bergfest! Die Hälfte der Trächtigkeit ist um! Wow. Das macht mich ganz kribbelig. Zum Einen natürlich vor lauter Vorfreude auf die kleinen Wunder, zum Anderen aber auch in Anbetracht eines weiteren Zeitpunktes, der immer näher rückt: der "Tag X", an dem letztes Mal alles vorbei war. Heute in zwei Wochen hätten wir diesen Zeitpunkt überschritten. Natürlich kann jederzeit etwas passieren, aber für mich hat dieser Tag trotzdem eine besondere Bedeutung und ich fieber darauf hin, ihn mit Birla und ihren Welpen im Bauch gesund und munter zu überschreiten. 

Inzwischen sehen die Föten übrigens schon mehr und mehr tatsächlich wie kleine Hunde aus. Die Augen sind zur Zeit noch von einer bläulich schimmernden Hülle bedeckt, um die empfindlichen Sehorgane zu schützen. Um den 32. Tag p.c. kommt es ausserdem zu einem aussergewöhnlichen Trick der Natur: bei den Föten entsteht ein physiologischer Nabelbruch, durch den der Darm kurzzeitig aus der Körperhöhle heraus verlagert wird, um sein schnelles Größenwachstum zu ermöglichen.

11.04..2019: 32. Tag der Trächtigkeit


Heute starte ich den Eintrag mit: Halleluja, sie frisst! :) Wer weiss wie lange es anhält, aber sowohl gestern abend, als auch heute morgen hatte Birla guten Appetit und hat ihre Mahlzeiten komplett verzehrt. Na endlich. Drückt die Daumen dass damit nun die "magere Phase" vorbei ist und wir in die (mir deutlich liebere) Phase namens "ich hab immer Hunger" übergehen.  Ansonsten gibt es zu Birla selber nicht viel Neues zu berichten. Sie schläft viel, ist anhänglich und möchte vor allem gerne am Bauch gekrault werden, den dreht sie mir immer zu und geniesst die Streicheleinheiten sehr. Die inzwischen installierte Kamera zeigt, dass Birla, wenn sie allein ist, absolut entspannt und ruhig ist und die Zeit meist verschläft. Auf meine Joggingrunden nehme ich ich sie nicht mehr mit, wovon sie jedesmal sehr enttäuscht ist - aber ich möchte einfach nichts riskieren. Ich weiss, sie ist "nur" tragend, nicht krank, aber trotzdem muss man es ja nun nicht darauf anlegen, sie zu überfordern. Sie bekommt stattdessen mehrere Spaziergänge, wo sie in Ruhe schnüffeln und das Tempo selber bestimmen kann. 

Diese Vorgänge im Inneren der Hündin gehen natürlich auch mit äußerlichen Veränderungen einher. Die Zitzen werden nun stärker durchblutet und verfärben sich daher rosig. Sie beginnen sich aufzurichten und stellen sich mit all diesen Prozessen nach und nach darauf ein, in einigen Wochen neugeborene Hundewelpen mit Muttermilch versorgen zu können. Die wachsenden Föten und ihre umgebenden Strukturen beanspruchen zusehends mehr Platz im Bauch, was dazu führt, dass das Körpergewicht der Hündin nun stetig steigt und der wachsende Bauch sie nach und nach weniger beweglich werden lässt. Birla ist zum jetzigen Zeitpunkt zwar noch abslout wendig und agil, aber Dank ihrer wirklich schlanken Figur kann man bereits erahnen, dass das Bäuchlein sich rundet. Genauso soll es sein: eine fitte, schlanke Hündin, die die Anstrengungen von Trächtigkeit und Geburt optimal meistern kann. Jedes überflüssige Pfund stellt für die Hündin eine zusätzliche unnötige Belastung während der Geburt dar. 


In diesem Sinne: auf geht's, mit Leichtigkeit und Optimismus in die zweite Trächtigkeitshälfte.

13.04..2019: 34. Tag der Trächtigkeit


Puuuuuh, ich bin ein bisschen besorgt, und würde um viele gedrückte Daumen bitten. Gestern war ja wieder eine Woche um und somit erneut Progesteronmesstag. Und diesmal zeigte das Messgerät mit 15,9ng einen zwar nicht dramatisch, aber doch deutlich abgesunkenen Wert an. Nun kommt es im Laufe einer Trächtigkeit nach dem Progesteron-Plateau auch physiolgischerweise zu einem langsamen Absinken des Progesteronwertes, aber ein abrupter Abfall darf erst kurz vor Geburt stattfinden. Nach Rücksprache mit einem erfahrenen Kollegen, der als Koryphäe auf diesem Gebiet gilt, stand der weitere Fahrplan fest: Blut einschicken und den Wert im Labor verifizieren lassen und sollte sich der Abfall bestätigen, Progesteron substituieren. Gesagt, getan. Leider zog es sich bis heute nachmittag hin, bis ich endlich den Wert aus dem Labor bekam, aber dann zeigte sich, dass ich mit meinem Gefühl, bereits heute morgen die Progesteronsubstitution zu starten, richtig gelegen hatte. Das Labor hat einen Wert von 11ng ermittelt und die zugrunde liegende Blutprobe war ja von gestern, weshalb der Wert heute vermutlich noch niedriger war. Ich werde also die heute morgen begonnene Zugabe fortführen und den Wert engmaschig kontrollieren. Bleibt zu hoffen, dass ich mit diesen Maßnahmen rechtzeitig komme und Birla gut darauf anspricht. Dann sollte die Trächtigkeit problemlos voran schreiten und bis zum errechneten Geburtstermin gehen. Das Medikament ist gut erprobt und hat keine Nebenwirkungen für Mutter und Welpen, da es lediglich das körpereigene natürliche Hormon zuführt. 

Ich bin etwas hin und her gerissen. Einerseits mache ich mir natürlich Sorgen aufgrund des Abfalls, auf der anderen Seite habe ich ja damit gerechnet und eben aus diesem Grund den Wert immer im Auge behalten und war darauf vorbereitet, gegebenenfalls reagieren zu müssen. Und, durch die aktuelle Entwicklung schließt sich der Kreis zum letzten Mal, da sich mein Verdacht der Gelbkörperschwäche erhärtet und somit eine Antwort auf das große Warum gegeben hat.

Es gibt aber auch Schönes zu berichten: wir haben gestern natürlich auch geschaut, was die Kleinen in Birlas Bauch so machen. Und das war rundherum positiv. Es gab muntere Bärchen zu bewundern, mit kräftigem Herzschlag, die sich eifrig bewegt und gestrampelt haben. Ganz toll und wunderschön zu sehen. Umso größer ist mein Wunsch, Birla zu helfen, diese kleinen Wunder gesund und munter und fertig entwickelt auf die Welt zu bringen.

Und diesen Wunsch, sowie unsere Zuversicht, dass er sich erfüllen wird, unterstreichen wir, indem wir uns weiter den Vorbereitungen für die Geburt widmen. Zu Birlas Begeisterung haben wir ihre Wurfkiste aufgestellt. Sie hat diese schon letztes Mal begeistert angenommen und war auch diesmal drin, sobald sie aufgestellt war. Dann hat sie erstmal sehr intensiv alles abgeschnuppert...ich weiß nicht ob es ihr ging wie mir, aber ich hatte durchaus gemischte Gefühle dabei, die Wurfkiste zum ersten Mal wieder zu sehen. Vorfreude, Hoffnung, aber eben auch schmerzhafte Erinnerungen. Letztere wollen wir nun durch viele, viele wunderschöne Erinnerungen ergänzen. So sind nun auch bereits die ersten Utensilien, die in der Zeit vor, während und nach der Geburt benötigt werden, ins Wurfzimmer eingezogen und verbreiten positive Stimmung und Aufregung. In den kommenden zwei Wochen werde ich nach und nach dafür sorgen, dass rechtzeitig alles bereit steht, um gut vorbereitet in die Geburt gehen zu können.  

Heute beenden wir übrigens die fünfte Trächtigkeitswoche und das habe ich zum Anlass genommen, mit der Dokumentation des Bauchumfanges zu beginnen: 78cm. Um dem zunehmendem Platzbedarf der wachsenden Welpen gerecht zu werden, beginnt die Gebärmutter, sich zu falten. Während die einzelnen Embryonen die Gebärmutter zunächst wie eine Perlenkette aussehen ließen, sind die Übergänge zwischen den Fruchtampullen nun fließend. Um den 35. Tag p.c. ist die Organogenese der Wepen abgeschlossen und damit die empfindlichste Phase der Trächtigkeit überstanden, die Föten sind nun weniger anfällig für schädliche äußere Reize und potentielle Störfaktoren. Während bisher primär die Anlage und Ausdifferenzierung aller Organe im Vordergrund stand, geht es nun in die Phase, die für die Welpen vor allem Größenwachstum und Gewichtszunahme bedeutet. 

Wir halten euch auf dem Laufenden und wünschen allen ein schönes Wochenende.

An diesem Punkt muss ich übrigens mal wieder Birla loben und betonen, was für ein toller Hund sie ist. Sie kennt inzwischen natürlich das Prozedere der Blutentnahme und weiss bereits, was kommt, wenn ich an den Medizinschrank gehe und die Kanüle auspacke. Und was macht sie? Sie steht unaufgefordert auf, kommt zu mir hin, setzt sich vor mich, schaut weg und wartet. Sie hält völlig still, bis ich fertig bin, den Stauschlauch abmache und ihr durch "OK!" und ganz viel Lob vermittel, dass ich fertig bin. So ein schlaues, liebes Mädchen, einfach nur zum Knutschen dieser Hund.

Verständlich also, dass ich mich mit ganzem Herzen darauf freue, viele kleine Minibirlas gesund und munter auf die Welt kommen zu sehen, oder? Birla hat einen so tollen Charakter, sie ist etwas ganz Besonderes. Und in Kombination mit Garon, dem Papabär, können das doch nur absolute Traumbärchen werden, oder? Also ihr kleinen Krümel, schön weiter wachsen und gedeihen, und brav noch drei Wochen in Mamas Bauch bleiben. 

17.04.2019: 39. Tag der Trächtigkeit


Nun habe ich euch lange auf das nächste Update warten lassen - im Hintergrund hat sich eine Menge getan, wovon ich euch nun erzählen möchte. Letzter Stand war ja: Progesteron gesunken, Entscheidung zur Substitution. Natürlich muss trotzdem (oder erst Recht) weiter kontrolliert werden, wie der Wert sich entwickelt. Zunächst aber galt es ein unruhiges Wochenende zu überstehen, an dem ich permanent besorgt war, mit der Substitution zu spät gewesen zu sein und einen Abort befürchten zu müssen. Birla hat sich glücklicherweise nicht von mir anstecken lassen, sondern war völlig entspannt und es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass irgendetwas nicht stimmen könnte. Sehr gut. Am Montag habe ich dann also erneut den Progesteronwert kontrolliert. Es gab einige Probleme mit Analysegerät und Labor, die uns lange auf die Folter spannten. Erst gestern gab es endlich das eindeutige Ergebnis: der Wert ist optimal angestiegen und liegt nun bei absolut soliden 45ng. Die Substitution schlägt also sehr gut an. Bezüglich der Dosierung müssen wir uns ein bisschen rantasten, es dürfte ruhig etwas niedriger sein. Somit wird jetzt eine der drei Tagesdosen halbiert und wir schauen, wie sich das auswirkt. Es wird also weiterhin einmal wöchentlich gemessen und ggf dann eine Dosisanpassung vorgenommen. Unter'm Strich kann man sagen: es sieht gut aus, zur Zeit bewegen wir uns in sicheren Gefilden. 

Damit kommen wir dazu, was dort zur Zeit passiert, in Mamas Bauch - nämlich einiges. Das zeigt zum Beispiel der zunehmende Bauchumfang: waren wir vor vier Tagen noch bei 78cm, sind wir inzwischen bereits bei 84cm. Man sieht also, die Welpen wachsen, während sie immer mehr "Hund" werden. Die Augenlider sind nun ausgebildet, die Zehen vollständig getrennt und gespreizt. Auch die Tasthaare und Krallen entwickeln sich nun schon, genau wie die Hautpigmentierung und Fellfarbe. Die Föten sind inzwischen schon deutlich resistenter gegen Störungen in der Entwicklung. Der Darm wird nach dem beschriebenen physiologischen Nabelbruch nun, um den 40 Tag p.c., wieder in die Bauchhöhle zurück verlagert. Die Vorbereitungen auf die näher rückende Geburt laufen im Körper der Hündin auf Hochtouren. Die Zitzen vergrößern sich weiter und nehmen eine dunklere Färbung an, während das Fell um die Zitzen beginnt, lichter zu werden. Die Hündin wird träger, meidet Begegnungen mit Artgenossen und schützt instinktiv ihre Flanken. 

Diesen Bedürfnissen von Birla werden wir gerecht, indem sie immer mit dabei sein darf, wenn wir draussen sind, wir moderate Spazierrunden ohne viele andere Hunde gehen und sie ansonsten selber bestimmen darf, wie aktiv sie sein möchte. Am wichtigsten ist ihr ohnehin das dabei sein und vor allem der Körperkontakt und das gekrault werden. Ihr Appetit ist momentan ganz gut, es gibt abwechslungsreiches, frisches Futter, ob rohes Fleisch, hochwertiges Trockenfutter, Haferflocken mit griechischem Joghurt und Honig, Ei oder Käse,.. Wir achten auf eine bedarfsdeckende, gesunde Ernährung, die nicht zu energiereich oder überversorgend ist. 

Kurzum: wir geniessen die Zeit und die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne. 

21.04.2019: 43. Tag der Trächtigkeit


Frohe Ostern! Wir hoffen, ihr alle hattet einen schönen, sonnigen Tag im Kreis eurer Liebsten, so wie wir. Heute morgen um sechs Uhr haben Birla und ich den Tag mit einer schönen gemeinsamen Waldrunde begonnen. Gerade aufgegangene Sonne, klare Luft und abgesehen vom Vogelgezwitscher herrlich ruhig. Perfekter Start in den Tag. Birla ist inzwischen deutlich angestrengter und kurzatmiger - der wachsende Bauch macht sich bemerkbar. Nach unserer Runde ist Birla dann auch meist ziemlich erschöpft und nimmt sich ihre Auszeit. Das ist auch völlig ok und normal so, schliesslich sind wir nun in der siebten Trächtigkeitswoche. 

Wow! Gut zwei Drittel liegen also nun hinter uns und in maximal drei Wochen werden wir unsere lang ersehnten Bärchen im Leben begrüßen dürfen. Nun heißt es weiterhin Daumen drücken und hoffen, dass es nicht nur bei maximal drei Wochen, sondern vor allem bei mindestens zwei Wochen bleibt. Denn so lange müssen die Kleinen auf jeden Fall noch in Mamas Bauch bleiben, bis sie weit genug entwickelt und somit lebensfähig sind. 

Zur Zeit sind die Föten etwa 6cm groß. Sie wachsen nun extrem schnell: ca 3/4 des Größenwachstums findet im letzten Trimester der Trächtigkeit statt. Dies zeigt sich deutlich in der sich rasant verändernden Silhouette der Hündin. Die Taille verschwindet zusehends und der Bauchumfang nimmt zu. Bei den Föten beginnt nun auch die Kalzifizierung des Skelettes, so dass sie bald auch röntgenologisch darstellbar wären.

Die Hündin ist nun auf mehrere kleine Mahlzeiten angewiesen, da durch den Platzbedarf der Welpen das Fassungsvermögen des Magens immer mehr eingeschränkt wird. Sie sollte nun ausserdem nicht mehr springen und keine rauen Spiele spielen. All das scheint sehr in Birlas Sinne zu sein und wir achten weiterhin gut und aufmerksam auf sie.

Morgen steht die nächste Progesteronkontrolle sowie ein kurzer Ultraschallcheck der Welpen an.

Ich halte euch auf dem Laufenden! 

23.04.2019: 45. Tag der Trächtigkeit


Nach einem wunderschönen, sonnigen Osterwochenende melden wir uns heute mit den nächsten Updates. Heute ist ein besonderer Tag, der gemischte Gefühle hervorruft - 45. Tag der Trächtigkeit, der Tag, an dem letztes Mal alles vorbei war. Die Erinnerungen sind noch sehr präsent, aber sie werden heute von neuen, hoffnungsvollen Gedanken abgelöst.  Alles sieht sehr gut aus! Birla ist gut drauf und munter, dabei aber völlig entspannt und ruhig. Sie frißt gut und schläft viel. Nichts deutet darauf hin, dass irgend etwas zu befürchten wäre. Auch wenn natürlich die ganze Trächtigkeit über etwas passieren kann, hat für mich dieser heutige Tag eine ganz besondere Bedeutung und die Tatsache, dass ich heute schreiben kann, dass alles gut aussieht, macht mich sehr froh und dankbar. 

Wie angekündigt war ich gestern zum nächsten Checkup in der Praxis. Zunächst Progesteronkontrolle. Um zu schauen, wie tief der Wert im Tagesverlauf sinkt, habe ich dieses Mal das Blut morgens vor Tablettengabe abgenommen. Das war also ca acht Stunden nach der letzten Gabe. Und das Ergebnis war optimal: >20ng, ein schöner, stabiler, aber nicht zu hoher Wert. Wir behalten also die Dosierung so bei.

Als nächstes stand also der Ultraschall auf dem Plan. Dass ich aufgrund des Feiertages allein in der Praxis war, war Dank Birlas Umgänglichkeit und Gehorsam kein Problem. Ich lege ihr die Matte auf den Boden, lasse sie Platz machen und sich halb auf die Seite/den Rücken drehen, und so bleibt das brave Mädchen liegen, bis ich mit scheren, Gel auftragen und schallen fertig bin. Und auch vom Schall kann ich nur Gutes berichten. Sehr muntere Welpen, strampelnd und sich drehend, mit kräftigem Herzschlag. Und so groß sind sie schon! Es war schwer mal einen komplett vom Scheitel bis zum Po aufs Bild zu bekommen, aber der Messversuch ergab gute 9cm. Die Fotos sind leider nicht so gut geworden, aber vielleicht könnt ihr etwas erahnen: einmal ein Bärenköpfchen im Profil (Kopf rechts im Bild, Nacken unten, Nase oben), einmal sieht man (im oberen rechten Bildviertel) kleine weiße Striche nebeneinander, das sind die Krallen des Vorderpfötchens, auf dem nächsten Bild ähnliche Striche im oberen linken Bildviertel, ein Hinterpfötchen mit Krallen. 

Es war wunderschön, diese munteren kleinen Wesen zu sehen, wie sie offensichtlich quietschfidel in Mamas Bauch strampeln - und das tun sie hoffentlich noch weitere zwei Wochen, bevor wir sie dann tatsächlich mit eigenen Augen bewundern und auch berühren können .


Und - auch gestern wollte ich unbedingt wieder mehr Anhaltspunkte dafür finden, wieviele es denn nun sind. Was soll ich sagen? Keine Chance! :D Ich kann unsere bisherigen "mindestens 5-6" nicht bestätigen oder nach oben korrigieren. Vom Gefühl her sah es verdammt voll aus im Bauch, ich vermute also es sind mehr. Aber wer weiss. Dieses Geheimnis soll Birla noch zwei Wochen für sich behalten.

Wer trotzdem mit mutmaßen will, dem seien folgende Infos an die Hand gegeben: Birla hat in den letzten siebzehn Tagen 7kg zugenommen. Sie wiegt damit gut drei Kilo mehr als am selben Trächtigkeitstag letztes Mal. Ihr Bauchumfang ist in den vergangenen neun Tagen um 13cm gewachsen (von 78cm auf 91cm).

Na, was meint ihr? :)


Damit lasse ich euch nun also ratend, vorfreuend und mitfreuend zurück und verabschiede mich bis zum nächsten Eintrag mit einer rund und runder werdenden Birla, die unterm Terrassentisch Siesta hält.

25.04.2019: 47. Tag der Trächtigkeit


Siebenundvierzigster Tag der Trächtigkeit. Das ist so toll und so aufregend. Dieses Mal sind wir nicht mit trauern und verarbeiten beschäftigt, sondern mit vorfreuen, hoffen und planen. Birlas Bauchumfang nimmt schön zu, wir sind inzwischen bei 94cm, was man ihr beim Aufstehen so langsam auch anmerkt. Auch ihr Gesäuge verändert sich merklich. Die Zitzen werden größer und dunkler, das Drüsengewebe beginnt zu wachsen und sich auf die nahende Säugezeit vorzubereiten. All das beobachte ich mit Begeisterung und Zuversicht, denn es entspricht genau dem, was sich zum jetzigen Zeitpunkt abspielen sollte. 

Die Föten widmen sich unterdessen weiter dem Wachsen und Zunehmen. Wie "Astronauten im Weltraum" hängen sie an der Nabelschnur frei schwebend in der flüssigkeitsgefüllten Fruchtblase und sind so optimal stoßgeschützt. Das Fell der Kleinen ist noch schütter, die endgültige Pigmentierung aber ist bereits fertig - es steht also schon fest, welche unserer Bärchen vielleicht (wie Mama) weiße Zehenspitzen, einen weißen Latz oder ein weißes Schwanzspitzchen haben werden und welche ohne Abzeichen sind (wie Papa). Hach, was bin ich gepannt darauf. Die Ohrmuscheln sind nun auch fertig ausgeprägt, ebenso wie rassetypische Merkmale und Körperformen. In Ermangelung von Schweißdrüsen trainieren die Föten schon jetzt Maßnahmen zur Thermoregulation: sie hecheln bereits im Mutterleib. 

Birla schläft viel und ist wie gesagt nicht mehr so athletisch beim Aufstehen und sich Drehen und Wenden. Ihr Körbchen sucht sie inzwischen kaum noch auf, sie liegt entweder in der Wurfkiste oder direkt auf dem Parkett, bzw. alternativ im Garten. Dort ist sie sehr begeistert von dem Projekt, das wir über die Ostertage gestartet haben: unser wirklich schöner, großer, aber arbeitsintensiver und nicht kindersicherer Gartenteich musste weichen. Die Fische haben wir vermittelt, das Wasser abgelassen und dann, nach Einlegen einer Drainage, inzwischen 8 Tonnen (!!!) Sand hinein gefahren (mit Schubkarre und per Hand übrigens, hui!). Während locker nochmal 4 Tonnen hinein passen würden, sind die Kinder glücklich über ihren neuen Sandkasten (bzw. eher ihren hauseigenen Strand) und Birla liebt es, im kühlen Sand zu liegen und dabei zu sein. Und ich? Ich freue mich unbändig darüber, wie gut er ankommt, pflege meinen Muskelkater vom Schüppen und stelle mir bereits vor, wie in einigen Wochen neugierige Bärenkinder durch den Sand kullern werden. 

Bis dahin zähle ich die Tage und freue mich über jeden, den wir gut und ruhig hinter uns bringen. Nachts kontolliere ich vom Bett aus immer wieder per Kamera, ob unten bei Birla alles ruhig ist. Auf den Fotos seht ihr: ja, bisher lässt mein Mädchen sich nicht in ihrer Nachtruhe stören, sie schläft fest und selig. Hoffen wir, dass das noch eine Weile so bleibt. In gut einer Woche (ca. am 55. Tag der Trächtigkeit) sind die Welpen soweit entwickelt, dass sie lebensfähig wären. Wir hoffen trotzdem, dass wir sie erst etwas später kennen lernen werden: die zweite Maiwoche, vom 06.-12.05. entspräche der normalen Trächtigkeitsdauer von 58-63 Tagen.

28.04.2019: 50. Tag der Trächtigkeit


Da sind wir, gesund und munter, angelangt in der 8. Trächtigkeitswoche. Mein Birlabutzelchen schaukelt inzwischen eine ganz schöne Kugel durch die Welt, was ihr den aktuellen Spitznamen "Plauzberta" eingebracht hat. Ungefähr 98cm Bauchumfang können wir verzeichnen, was Birla aber nicht davon abhält, genüsslich auf den Rücken gedreht mit allen Vieren in die Luft gestreckt zu schlafen. Ich dagegen stelle staunend fest, dass wir hier von 20cm zusätzlichem Bauchumfang innerhab von 2 Wochen reden. Wow! Und, der ursächliche Inhalt der besagten Kugel wird Tag für Tag im wahrsten Sinne des Wortes "greifbarer": mit sanft aufgelegter Hand konnte ich inzwischen bereits die ersten Welpenbewegungen spüren. Ein ganz tolles Gefühl. Birla geniesst es übrigens sehr, wenn ich ihr den Bauch streichel. Sooft es geht, dreht sie mir ihren Bauch zu und signalisiert "kraulen bitte"! Dem komme ich gerne nach und staune über das bereits mächtige Gesäuge. Keine Frage, Birlas Körper arbeitet auf Hochtouren, um bald die kleinen Bären auch ausserhab von Mamas Bauch optimal mit allem zu versorgen, was sie brauchen. 


So starten wir also nun frohen Mutes in diese Woche, die mit sehr hoher Sicherheit die letzte komplette Trächtigkeitswoche ist. Ungefähr ab Freitag wären die Welpen weit genug entwickelt, um überleben zu können. Und ab dem darauffolgenden Montag sind wir in der korrekten Geburtswoche, in der es jeden Tag soweit kann und darf. In den nächsten Tagen werde ich daher noch die letzten Vorbereitungen des Geburtszimmers abschliessen. Das meiste liegt schon bereit: saubere Handtücher und Laken, Inkontinenzunterlagen, Tücher, homöopathische Mittel zur Unterstützung während der Geburt, Welpenwaage, Korb mit Wärmflaschen zur vorübergehenden Unterbringung der Welpen, Markierungsbändchen, Welpenmilch mit Fläschchen und Saugern, mein vorbereitetes Blatt zur Wurfdokumentation, Desinfektionsmittel, und und und. Es fehlen noch die Notfallmedikamente, die Utensilien zum Abnabeln, Einmalhandschuhe, Nasensauger, Spritzen und Vaseline. Ausserdem Traubenzucker, leicht verdauliches, energiereiches Futter zum Kräfte stärken zwischendurch und die aufgeladene Kamera für erste Schnappschüsse. :) Was wie ihr merkt nicht mehr besorgt werden muss, ist Vorfreude. Die ist im Überfluß vorhanden... 

30.04.2019: 52. Tag der Trächtigkeit


Tag für Tag vergeht .. irgendwie schnell .. und gleichzeitig so unendlich langsam. So sehr fiebere ich darauf hin, dass wir die erleichternen Tage erreichen, an denen wir von "lebensfähigen Welpen" sprechen können. Wir sind so kurz davor. Und es gibt auch heute zum Glück nur Gutes zu berichten. Birlas Bauch wächst und mit inzwischen fast 60kg ist ihre wertvolle "Fracht" unverkennbar. Und nicht nur sichtbar sind sie, sondern vor allem fühlbar. Die Welpenbewegungen von aussen zu ertasten, ist ein wahnsinnig tolles Gefühl, das die Vorfreude nur noch mehr steigert. Und nun, wo das Ende der Trächtigkeit so greifbar nahe rückt, ist es an der Zeit, wirklich konkret alles vorzubereiten. Das tue ich mit ganz viel Liebe und Begeisterung, aber auch mit viel Bedacht und Obacht. Soweit es möglich ist, habe ich nun alles zu hause, was ich bei eventuellen Schwierigkeiten vor, während und nach der Geburt benötigen könnte, um helfend einzugreifen. 

Birla geniesst es, im kühlen Sand zu liegen und dort ihren ausufernden Bauch weich zu betten. Auf Spaziergängen merkt man ihr natürlich an, dass sie deutlich mehr Gewicht mit sich rum trägt und somit kurzatmiger ist. Sie frißt mal besser, mal schlechter. Rohfleisch geht meistens, genau wie Leckerchen und Reste der Frühstücksbrote der Kinder. :) Die übrigen Mahlzeiten werden manchmal gut gefressen, mal verschmäht. Aber wir kommen klar, die Nährstoffversorgung ist gesichert. Und wie schon mal erwähnt: eine schlanke Hündin hat deutlich bessere Voraussetzungen für eine problemlose Geburt. Also alles gut. Seit heute bekommt Birla übrigens auch homöopatische Unterstützung, die hilft, die weichen Geburtswege zu weiten und den Körper auf die nahende Geburt einzustimmen. 

Von daher..Spannung, Aufregung, Vorfreude, natürlich auch Sorge, es ist alles dabei. Bald bald bald! 

02.05.2019: 54. Tag der Trächtigkeit


Wie lange habe ich das nicht für möglich gehalten, und nun sind wir tatsächlich an diesem Punkt angelangt - ich darf, angesichts einer kullerrunden, munteren Hündin mit fidelen Welpen im Bauch schreiben: Endspurt!!! Ab dem 55. Tag, also morgen, gelten die Welpen als weit genug entwickelt und somit als lebensfähig. Jippieh! Endlich darf auch das letzte bisschen Angst Stückchen für Stückchen reiner Vorfreude und Optimismus Platz machen. Klar, bevor die Welpen nicht gesund und munter an Mamas Gesäuge liegen, bleibt ein Fünkchen Sorge. Aber das ist ja normal, oder? 

Heute hat Birla ihre zweite Herpesimpfung bekommen, um für die Welpen den optimalen Impfschutz und somit die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Weiterhin gibt es zweimal täglich Pulsatilla zur homöopathischen Geburtsvorbereitung und jetzt eben noch für drei Tage Progesteron, bevor wir es ganz absetzen und dann auf den Geburtsbeginn warten. Endlich endlich endlich. Wann es dann aber wirklich los geht, kann ich nicht sagen. Das kommt darauf an, wie hoch bei Birla der selber produzierte Hormonspiegel ist. Ich gehe aber davon aus, dass wir heute in einer Woche unsere Bärchen bereits life bewundern dürfen.. <3

Am Wochenende werde ich nochmal Birlas Gewicht kontrollieren, ich bin gespannt wie es sich entwickelt hat. Ihr Appetit ist zur Zeit ganz ok. Sie frißt nicht übermäßig viel, aber ihre vier Portionen täglich nimmt sie meist ganz gut an, manchmal ist allerdings ein wenig Getrickse nötig. Heute hat sie zb das Rinderhack aus dem Napf komplett verweigert, die Fleischstücke aber einzeln aus meiner Hand gefressen. Na gut, im Moment darf sie das und wird halt einfach besonders betüddelt. Zwischendurch liegen wie gemeinsam in der Wurfkiste, ich kraule Birla, streichel ihren Bauch und erzähle ihr, wie ich mich auf ihre Babys freue, während ich die Kleinen unter meiner Hand durch die Bauchdecke strampeln fühle. So besorgt ich auch die ganze Trächtigkeit über war und bin, irgendwie bin ich überzeugt, dass Birla die Geburt wunderbar meistern wird. Und ich werde definitiv an ihrer Seite sein, von Anfang bis Ende, egal was kommt.

Spätestens ab Montag werde ich euch dann übrigens mindestens einmal täglich auf den aktuellen Stand bringen, natürlich sollt ihr erfahren, ob es noch ruhig ist und wann es losgeht. Endspurt ihr Lieben! Endspurt!


Und zum weiteren Vorfreude steigern hier nochmal ein wunderschönes Bild von unseren werdenden Bäreneltern. 

04.05.2019: 56. Tag der Trächtigkeit


Wow! Acht volle Wochen haben wir nun hinter uns gebracht. Wir sind kurz, so kurz vor'm Ziel. Bisher ist quasi "alles ruhig", die Zwerge strampeln munter in Mamas Bauch und diese macht noch keine Anstalten, wirklich loszulegen. Aber, viiiiiiele Veränderungen und Anzeichen rufen laut und deutlich: bald! Wir haben gewichtsmäßig die 60kg und bauchmäßig die 100cm geknacktl - um genau zu sein, 61kg und 103cm. Birla ächzt und stöhnt inzwischen sehr, wenn sie sich umdreht oder aufsteht. Die Vulva ist sehr deutlich ödematös und das ganze Gewebe weich. Teilweise besteht klarer Ausfluß. Der Bauch scheint bereits tiefer zu liegen und der Appetit ist sehr zurück gegangen. Im deutlich angeschwollenen Gesäuge treten aus den Zitzen bereits erste Tröpfchen Vormlich aus. Keine Frage, das dauert nicht mehr lange. Ich tippe auf Dienstag - bis dahin darf es auch gern noch dauern, schliesslich ist jeder Tag im Bauch der Mutter wichtig für die Welpen. Trotzdem, sollte es schon früher losgehen, haben die Kleinen inzwischen sehr gute Chancen. Und falls es noch länger dauern sollte, ist auch das völlig ok, bis zum 12.05. bewegen wir uns noch im absolut normalen Rahmen der physiologischen Trächtigkeitsdauer. Also: wir sind in der spannenden, nervenaufreibenden und Geduld-auf-die-Probe-stellenden Phase namens "Warten auf den Geburtsbeginn".

Und hier mal ein deutlicher Vorher-Nachher Vergleich: mit dem athletischen Bär vom Frühjahr hat meine schwangere Auster zur Zeit nicht mehr viel gemeinsam.. 

05.05.2019: 57. Tag der Trächtigkeit


10:00Uhr - Es tut sich was! Die Nacht war ruhig und heute morgen haben Birla und ich unsere Morgenrunde gedreht, allerdings nur eine abgespeckte Version, um sie zu schonen. Sie hat ihr Futter stehen lassen, aber immerhin einige Leckerchen genommen und sie trinkt gut. Aber merkt nun, dass es so langsam ernst wird. Sie hat Phasen, in denen sie stark hechelt, sich hinlegt, wieder aufsetzt, sich leckt,.. Ich habe nun entschieden, heute abend kein Progesteron mehr zu geben, um die Prozesse nicht zu stören. Offensichtlich will ihr Körper es langsam in Gang bringen und dann ist das auch ok so. Mein Gefühl sagt, dass das bisher nur die ersten Anfänge sind und es erst morgen oder sogar erst Dienstag wirklich soweit ist. Aber: es tut sich was, das ist nicht zu übersehen. Also, ab jetzt poste ich regelmäßig Updates, wie es weitergeht.


14:00Uhr - Da wir nun kurz davor sind, von "Trächtigkeit" auf "Geburt" zu wechseln, ist dieses mein letzter Eintrag auf dieser Seite. Ein wirklich emotionaler Moment für mich. Über alle weiteren Vorkommnisse berichte ich euch auf der neuen Seite: Die Geburt

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