Der Rassestandard des Germanischen Bärenhundes



Allgemeines Erscheinungsbild

Eindrucksvolle Größe und majestätische Erscheinung.

Die Gestalt ist wohlproportioniert, der massige Knochenbau und die gute Bemuskelung gibt seinen Bewegungen, die kraftvoll, raumgreifend und ausdauernd sind, eine vollendete Harmonie. Der friedliche und aufmerksame Gesichtsausdruck rundet sein Erscheinungsbild ab.

Wichtige Proportionen

Die größte Breite des Schädels entspricht ca. 65-75 % seiner Länge. Der Fang ist etwas kürzer als der Schädel. Die von der Bugspitze bis zum Sitzbeinhöcker gemessene Körperlänge übertrifft leicht die Widerristhöhe. Die Tiefe der Brust ist geringer als die Hälfte der Widerristhöhe.

Verhalten / Charakter

Der Germanische Bärenhund ist als Lagerschutzhund deklariert, somit ist er Wächter und Behüter seines „Rudels“. In heutiger Zeit ist das seine Familie und dessen Umfeld. Der Umgang mit Kindern und Haustieren entspricht diesem angeborenen Verhalten. Er ist sehr wachsam, aber kein Kläffer. Sein Schutztrieb ist eher defensiv und zurückhaltend, wobei er die Umgebung ständig in Beobachtung hat. Im Fall einer Bedrohung reagiert er blitzschnell und angemessen.

Kopf


Der Kopf ist trocken und im guten Verhältnis zur Körpergröße. Die Kopfseiten sind ziemlich flach. Sowohl in Bewegung, als auch im Stand, wird der Kopf mittelhoch getragen. Bei Erregung runzelt er die Stirn.

Schädel

Die größte Breite des Schädels entspricht ca. 65-75 % seiner Länge. Er ist leicht gewölbt, da die Scheitelbeinleiste zu fühlen ist. Der Hinterhauptkörper ist fühlbar. Der Schädel ist in seinem hinteren Teil eher flach mit leichter Eindellung in der Schädelmitte. Die Augenbrauenböden sind nicht betont und die Stirnfurche ist nur leicht tastbar.

Stopp

In sanfter Neigung.

Nase

Schwarz und geräumig mit weiten, gut geöffneten Nasenlöchern. Er ist in der Linie des Nasenrückens gelegen.

Fang

Wesentlich kürzer als der Schädel, in einem Verhältnis von ca. 2 zu 1,5. Er ist kräftig, quadratisch und fast ebenso breit wie lang. Seine Vorderfront ist flach. Die Seitenflächen des Fanges verlaufen parallel. Von der Seite gesehen, ist der Nasenrücken gerade.

Lefzen

Die Oberlefze ist massig, überhängend und bedeckt den Unterkiefer, Wobei die untere Begrenzungslinie des Fanges durch die Lippen gebildet wird.

Kiefer/Zähne

Das Gebiss muss vollständig sein. Die Zähne sind gesund und weiß. Scherengebiss (die Schneidezähne des Unterkiefers 1.1 können leicht nach vorne gekippt sein). Zangengebiss ist zulässig, aber mit Abschlag zu bewerten. Die Molaren müssen bei GBH´s mit 24 – 26 Monaten alle vorhanden sein.

Augen

Mittelgroß, rund oder mandelförmig, gerade nach vorne blickend. Die Augenlider sind gut am Augapfel anliegend. Die Farbe der Iris ist dunkel- oder bernsteinfarben. Der Ausdruck ist lebhaft und aufmerksam. Hängelider sind mit Abschlag zu bewerten.

Ohren

Hoch angesetzt (über Augenhöhe), Form: Dreieckig mit abgerundeter Spitze und hängend flach am Kopf getragen. Bei Erregung, werden die Ohren deutlich vom Kopf gestellt.

Hals

Kräftig, bemuskelt, kurz mit leichter Kehlwamme.

Körper

Die Körpergröße übertrifft leicht die Widerristhöhe, gemessen von der Bugspitze bis zum Sitzbeinhöcker. Der Abstand vom Brustbein zum Boden beträgt ca. die Hälfte der Widerristhöhe.

Obere Profillinie

Gerade und gut gefestigt

Widerrist

Ausgeprägt, etwa in einer Linie mit der Kruppe

Rücken

Geradlinig, stark bemuskelt

Lenden

Kurz und fest

Kruppe

Lang und breit, fast gerade, ohne hervortretende Hüftknochen

Brust

Die Brust ist in den drei Dimensionen gut entwickelt und reicht bis zu den Ellenbogen.


Rute

Hoch angesetzt, an der Wurzel sehr dick. Sie reicht bis unter den Sprunggelenkknochen und wird in der Ruhestellung tief getragen. Bei Erregung wird die Rute hoch aufgerichtet getragen, ohne sich zu ringeln. Je nach Fellart ist die Rute vollbefedert oder Stockhaar.

Gliedmaßen

Kräftig und gut bemuskelt.

Vorderhand

Die Vorderläufe sind kräftig und stehen senkrecht.

Schultern

Mittellang, mittelmäßig schräg und stark bemuskelt

Oberarm

Kräftig, gut bemuskelt und mittellang

Unterarm

Gerade, sehr kräftig, gut befedert.

Vorderfußwurzelgelenk und Vordermittelfuß: Elastisch.

In der Verlängerung des Unterarmes platziert.

Vorderpfoten

Breit geschlossen mit leicht gewölbten Zehen.

Hinterhand

Die Befederung ist gut je nach Fellart in der Länge. Von hinten gesehen stehen die Hintergliedmaßen senkrecht zu Boden.

Oberschenkel

Mittellang breit, mittelmäßig schräg, die Muskulatur ist stark entwickelt, Knie mäßig gewinkelt, parallel zur Körperachse gelagert.

Unterschenkel

Kräftig, mittellang.

Sprunggelenk

Mäßig gewinkelt breit und trocken.

Hintermittelfuß

Dick und sehnig.

Hinterpfoten

Breit geschlossen mit leicht gewölbten Zehen.

Afterkrallen

Beide Hinterläufe können Afterkrallen tragen, zum Teil auch doppelt.

Gangwerk

Die Bewegung des GBHs ist sehr kraftvoll und frei. Der Bewegungsablauf ist weit ausgreifend und schnell. Er zeigt Geschmeidigkeit und Eleganz. Die Winklungen erlauben dem GBH eine gleichmäßige ausdauernde schnelle Fortbewegung.

Haut

Ziemlich dick, am Unterhautbindegewebe gut anhaftend.

Haar

Germanische Bärenhunde gibt es in verschieden Fellarten und Farben:

1.) Stock-Haar kurz bis lang

2.) mittellanges Fell

3.) langes Fell


Das Fell kann glatt sein oder auch leicht gewellt bis kraus. Alle Fellarten sind erlaubt. In jedem Fall ist es dicht und geschmeidig, mit sehr guter Unterwolle.

Am Kopf/ Fang immer kurz Stock-Haar, ab Höhe der Ohren gut ausgeprägte Felllänge mit Kragenbildung, die sich bis um den Hals runter zur Brust fortsetzt (ausgenommen bei Stock-Haar; hier fällt das Haar kürzer aus). An den Läufen Fahnenbildung. Die Hosen sind gut behaart. Die Rute ist voll und buschig, je nach Felllänge.

Farbe

Blond, hirschrot, graublond, dunkelblond, Anthrazit sowie gestromt mit Farbnuancen. Erwünscht sind dunkle Kopfmaske, dunkel Ohren, Rückenfell einfarbig, Rute einfarbig. Ein weißer Kragen ist erlaubt, weiße Flecken im Rückenbereich dürfen nicht mehr als 30% der Grundfarbe ausmachen. Im Bauchbereich sind auch weiß oder helle Farbe erlaubt, auf der Brust, an der Spitze der Pfoten (Socken) und auf dem Nasenrücken und der Rutenspitze sind weiße Abzeichen zulässig. Rein weißes, sowie schwarzes Fell ist nicht erwünscht. Solche Hunde dürfen nicht zur Zucht eingesetzt werden. Auch Hunde mit viel mehr als 30 % Weiß im Rückenbereich erhalten keine Zuchttauglichkeit.

Größe und Gewicht

Maße und Gewicht gelten nur für GBHs, die ausgehwachsen sind (ab ca. 4 Jahre)

Widerristhöhe

Für Rüden von 70 - 85cm, für Hündinnen von 65 - 80 cm; leichte Toleranz

Gewicht

Für Rüden 50- 85 kg, für Hündinnen 35- 70 kg.

Leichte Toleranz, je nach Zustand des Hundes, ist möglich.







Verfasser: Carsten Kieback


Quelle: http://www.baerenhunde.de/rassestandards.html


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